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Cochlea-Implantate

Mit Sprachtherapie zum Erfolg

27. September 2018
2017 spendete die Hear the World Foundation erstmals Cochlea-Implantate (CI) an drei bedürftige Kinder in Panama. Diesen Frühling konnten vier weitere Kinder mit schwerem Hörverlust dank einem CI zum ersten Mal hören. Carina Rodrìguez, Educational Audiologist & Research Project Manager bei Advanced Bionics, war als Volunteer dabei, als die Implantate aktiviert wurden – ein Moment, den weder sie noch die Kinder jemals vergessen werden. Aber was passiert vor der Aktivierung und wie geht es danach weiter?

Cochlea-Implantate müssen operativ implantiert werden. Was passiert nach der Operation?

Direkt nach der Implantation des CI kann der Patient noch nicht hören, da die Sendespule am Hinterkopf fehlt. Er erhält sie beim ersten Programmieren des Prozessors etwa einen Monat nach der Operation. In der Zeit dazwischen kann die Schnittwunde der Operation verheilen. Sobald die Schwellung weg ist, kann der Arzt die erste Anpassung und das Programmieren des Cochlea-Implantat-Systems vornehmen. Der Audiologe nutzt den Zeitraum zwischen der Operation und der ersten Stimulation, um einen Programmierungsplan aufzustellen.

Wie funktioniert die Aktivierung?

Diese erste Anpassung wird oft als Stimulation oder eben Aktivierung bezeichnet. Während der Aktivierung passt ein Audiologe den Sprachprozessor des CI so an, dass er dem Patienten passt. Er prüft, ob alle Einstellungen korrekt sind, ermittelt, welche Klänge der Patient hört und gibt Auskunft über die richtige Pflege und den richtigen Gebrauch des Geräts.

Und wie funktioniert die Aktivierung bei Kindern?

Audiologen, die sich in der Pädiatrie spezialisiert haben, nutzen ihre grosse Erfahrung im Umgang mit Kindern, um das Gerät anzupassen. Denn das Programmieren eines CI bei Kindern ist anders als bei Erwachsenen. Kindern fällt es in der Regel schwer zu sagen, ob ein Klang leise oder laut ist. Sie können meistens auch nicht eine Stunde lang stillsitzen. Zudem erfordert das Programmieren häufige Anpassungen, da sich Kinder laufend an das CI anpassen – einige sehr schnell, andere brauchen mehrere Wochen oder Monate. Wie viele Klänge ein Kind wahrnimmt, hängt von mehreren Faktoren ab – darunter das Alter bei der Implantation, die Dauer des Hörverlusts, die bisherigen Erfahrungen mit Klängen und der Zugang zu Rehabilitationsmassnahmen und Hörtherapien.

Welche Klänge hören die Patienten als Erstes?

Hörtherapien sind für Kinder unerlässlich. Einem Kind zu helfen, die Hörvorteile eines CI zu verstehen und zu nutzen, ist ein komplexer Prozess, der Erfahrung und spezielles Training erfordert. Deshalb muss die Hör- und Sprachhabilitation von jemandem durchgeführt werden, der über die Hör- und Zuhörbedürfnisse eines Kindes mit einem CI Bescheid weiss. Die Arbeit mit einem Musiktherapeuten führt oft zu einer verbesserten Wahrnehmung von Melodie, Rhythmus, Tonhöhe und Klangfarbe – sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Auch der Einbezug der Eltern in den Therapieprozess der Kinder wirkt sich positiv auf den Fortschritt aus.

Wie werden Kinder am besten in die Welt des Hörens eingeführt?

Hörtherapien sind für Kinder unerlässlich. Einem Kind zu helfen, die Hörvorteile eines CI zu verstehen und zu nutzen, ist ein komplexer Prozess, der Erfahrung und spezielles Training erfordert. Deshalb muss die Hör- und Sprachhabilitation von jemandem durchgeführt werden, der über die Hör- und Zuhörbedürfnisse eines Kindes mit einem CI Bescheid weiss. Die Arbeit mit einem Musiktherapeuten führt oft zu einer verbesserten Wahrnehmung von Melodie, Rhythmus, Tonhöhe und Klangfarbe – sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Auch der Einbezug der Eltern in den Therapieprozess der Kinder wirkt sich positiv auf den Fortschritt aus.

Welche Nachversorgung braucht es nach erfolgreicher Aktivierung?

Die dauerhafte Verwendung des Geräts ist sehr wichtig. In den ersten 30 Tagen nach der ersten Stimulation sollte das CI immer getragen werden. Ein unterstützendes Umfeld und die Motivation zum Zuhören und sind ebenfalls wichtige Erfolgsfaktoren. Ein Kind sollte regelmässig von seinem Audiologen untersucht werden, um eine optimale Entwicklung zu gewährleisten. In den ersten Jahren können je nach Alter und Fortschritt der Kinder bis zu vier bis sechs Besuche pro Jahr notwendig sein. Später ist nur noch ein jährlicher Besuch erforderlich, um den Fortschritt zu überwachen und die Feinabstimmung fortzusetzen. Ein CI-Träger benötigt auf jeden Fall eine lebenslange Überwachung und Steuerung des Geräts sowie eine optimale Anpassung an die spezifischen Anforderungen jeder Hörphase. Ein Rehabilitationsprogramm bietet der Familie oder dem CI-Träger Informationen, was er mit dem Gerät zu erwarten hat und wie man das tägliche Leben mit Hörverlust bewältigen kann.

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