#HearVietnam
Hörgeräte für Kinder einer Gehörlosenschule
Vietnam ist eines der dynamischsten Schwellenländer weltweit. Gehörte es nach dem Vietnamkrieg noch zu den ärmsten Ländern der Welt, wird es nun immer mehr zu einem aufstrebenden Land mit freier Marktwirtschaft. Auch das Gesundheitssystem verbessert sich kontinuierlich, die Unterschiede in der Versorgung zwischen arm und reich, zwischen urban und ländlich sind aber dennoch gross. Im abgelegenen Mekong-Delta unterstützt die Hear the World Foundation eine Schule für Kinder mit Hörverlust mit der Spende von Hörgeräten und technischem Equipment.
Ort & Jahr
Projekt Partner
VitakustikSupport
Hauptfokus
Das #HearVietnam Projekt wurde 2012 von Herrn Phu-Tho initiiert. Anfang 1961 ging er nach Deutschland um Atomphysik zu studieren. Wegen der Kriegswirren in Vietnam kehrte er nach dem Studium nicht mehr in seine Heimat zurück. Doch es war ihm immer ein Anliegen, seinem Land zu helfen, vor allem dem armen, unterprivilegierten Teil der Bevölkerung. Mit seiner deutschen Frau begann er 1998 Hilfsprojekte in Phu-Quoc, seiner Heimatinsel, und später in der Provinz Kien-Giang aufzubauen. So hat er über die Jahre mehrere Projekte in Vietnam gestartet – eines davon ist #HearVietnam.
Bunte Hörgeräte für die Kinder und Fachwissen für die Volunteers
Die Hear the World Foundation unterstützt das Projekt seit 2018 mit der Spende von Hörgeräten, technischem Equipment und der Vermittlung von Wissen.
Während des Projektbesuchs im Januar 2019 waren neben drei Akustikern von Vitakustik und Geers auch drei Volunteers von Sonova Vietnam dabei, die das Team aus Deutschland tatkräftig unterstützten und die lokale Verankerung das ganze Jahr hindurch gewährleisten werden. Jean Anne Schnittker, Stiftungsrätin der Hear the World Foundation und Research Audiologist, hat das Team begleitet und in Pädaudiologie geschult. So lernten die Akustiker, die zuhause normalerweise hauptsächlich erwachsene Kunden betreuen, wie man das Gehör von Kindern, zum Beispiel mit Play Audiometrie, testet.
Während einer Woche hat das Team insgesamt 69 Kinder getestet und mit neuen, bunten Phonak Hörgeräten versorgt. Jedes Kind bekam ausserdem neue, massgefertigte Ohrpassstücke. Unter dem Jahr führt Sonova Vietnam Follow up-Besuche durch, falls kleinere Reparaturen anfallen, und um die Einstellungen der Hörgeräte zu überprüfen.
Integriert und gefördert dank der Schule
Die Schule für Kinder mit Hörverlust wurde 1994 von einem katholischen Priester gegründet. Heute wird sie von Nonnen geführt und von einem lokalen Hilfsverein finanziell unterstützt. Wenn die Eltern sich das Schulgeld leisten können, zahlen sie einen Beitrag. Aber auch Kinder von Eltern, die sich das Schulgeld nicht leisten können, können die Schule besuchen. Alle Kinder haben schweren bis hochgradigen Hörverlust. An der Schule lernen sie Gebärdensprache und können so mit ihren Klassenkameraden kommunizieren. Auch der Unterricht findet in Gebärdensprache statt.
Dank dieser Schule erhalten die Kinder eine Ausbildung, lernen sich auszudrücken und sind in einer Gemeinschaft integriert. Später haben einige die Möglichkeit, an der Schule selber zu arbeiten, zum Beispiel als Schneider oder als Köchin. Die Schule ist weitgehend selbstversorgend und verkauft auch an der Schule produziertes Kunsthandwerk.