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ZÜRICH – JEREWAN: FÜR BESSERES HÖREN
Geschwächt vom zerstörerischen Erdbeben von 1988 brach die Wirtschaft Armeniens nach dem Auseinanderfallen der Sowjetunion komplett zusammen. Der kleine Binnenstaat im Kaukasus hat rund drei Millionen Einwohner, weitere sieben Millionen Armenier leben in der ganzen Welt verstreut und stellen heute eine wichtige wirtschaftliche Stütze für das Land dar.
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Hauptfokus
Gesundheit ist in Armenien eine Frage des Geldbeutels: Der Staat gibt nur rund zwei Prozent des Bruttosozialprodukts für die Gesundheitsversorgung aus, so dass die Gesundheitskosten für viele Armenier fast unerschwinglich sind. Dazu kommt, dass vielen Spitälern die richtige Infrastruktur fehlt und gerade in ländlichen Gebieten das Personal nur ungenügend ausgebildet ist. Das Erdbeben von 1988 markierte den den Anfang der engen Zusammenarbeit des Kinderspitals Zürich, Schweiz mit dem Arabkir Hospital in Armeniens Hauptstadt Jerewan. Das Arabkir Hospital ist die wichtigste Kinderklinik in Armenien und Vorbild für Kinderheilkunde im ganzen Land. Die Partnerschaft der beiden Krankenhäuser umfasst sämtliche Medizinischen Fachrichtungen, so reisen Ärzte aus Zürich mehrmals im Jahr nach Jerewan um vor Ort fachliche Unterstützung zu leisten. Seit 2010 unterstützt die Hear the World Foundation diese Partnerschaft durch die Bereitstellung von Hörgeräten und Batterien, drahtlosen Mikrofonsystemen für Schulen, finanzielle Mittel sowie fachliche Unterstützung.
FRÜHERKENNUNG ALS SCHLÜSSEL ZU EINER OPTIMALEN VERSORGUNG
1997 wurde das Neugeborgen Hörscreening in Geburtsklinken in Jerewan eingeführt. Dank der finanziellen Unterstützung von Hear the World konnte das Programm seither auf weitere fünf Provinzen des Landes ausgeweitet werden. Bei den meisten betroffenen Babys wird eine Schallempfindungsschwerhörigkeit diagnostiziert, welche genetisch bedingt sein kann. Oft ist die Ursache für den Hörverlust jedoch unbekannt. Ist bei einem Baby der Test auffällig, werden im Arabkir Hospital weitere Abklärungen gemacht und das Baby falls nötig mit Hörgeräten versorgt. Kinder im Schulalter bekommen zudem drahtlose Mikrofonsysteme, dank denen Kinder mit Hörverlust in Regelschulen unterrichtet werden können. „Dank der Partnerschaft mit Hear the World ist es uns möglich Kindern mit Hörverlust besseren Zugang zu hörmedizinischer Versorgung zu ermöglichen. Denn in einem unserer fünf lokalen Zentren können die Kinder in der Nähe ihres Zuhauses versorgt werden. So bleibt ihnen die lange Anreise nach Jerewan erspart. Ausserdem können dank der zur Verfügung gestellten Super Power Hörgeräte auch Kinder mit einem hochgradigen Hörverlust mit Hörgeräten versorgt werden. Dies ermöglicht ihnen Sprache zu erlernen und gibt ihnen die Chance auf eine altersgerechte Entwicklung.“
Tamara leitet ein Team von fünf Audiologinnen, die alle mit grossem Engagement und viel Herzblut täglich ihrer Arbeit nachgehen. „Das Team ist sehr wissbegierig und ambitioniert. So konnten wir in den letzten Jahren durch Hospitationen in Zürich und Schulungen in Jerewan unter anderem die objektive Audiometrie (BERA) zur Diagnostik bei Säuglingen und Kleinkindern sowie die Verhaltensaudiometrie und moderne Anpassungsverfahren von digitalen Hörgeräten einführen,“ erläutert Dr. Dorothe Veraguth, leitende Ärztin Audiologie am Universitätsspital Zürich und Projektverantwortliche für die Klinikpartnerschaft. Schulungen sind auch für die fachgerechte Anpassung von Hörgeräten zentral, zumal die Technologie sich stets weiter entwickelt. So sendet die Hear the World Foundation regelmässig Sonova Volunteers nach Armenien um vor Ort mit Fachwissen tatkräftig zu unterstützen.
Ruzannas Geschichte
Eines der Kinder, das von diesem Project in Armenien profitieren konnte, ist Ruzanna. Im Alter von drei Jahren hat sie ihr Phonak Roger System bekommen. Dank diesem kann sie die normale Schule besuchen. Sie ist eine ausgezeichnete Schülerin. Hier sehen Sie ihre Geschichte.