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Gehörschutz: Achte auf dein Gehör

04. Januar 2016
Wie würdest du dich fühlen, wenn du deine Lieblingsmusik nicht hören könntest? Wie wäre es, wenn dein liebstes Gitarrenriff dumpf klänge oder du beim Sport deine Motivationsmusik wegen eines Klingelns in den Ohren nur undeutlich hören könntest?
Dies ist wahrlich keine schöne Vorstellung, dennoch verwenden nur wenige Menschen Gehörschutz, obwohl sich damit Schäden am Gehör einfach und günstig vermeiden liessen. Denn wenn du oft auf laute Konzerte gehst, riskierst du, dein Gehör zu schädigen oder einen Tinnitus, also ein ständiges Klingeln oder Brummen im Ohr, zu entwickeln.
Tatsächlich sind nach Angaben der gemeinnützigen Organisation Hearing Education and Awareness for Rockers (H.E.A.R.) 60 % aller Musiker, die in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen werden, von einer Form von Hörverlust betroffen.
Wenn dich das allein nicht überzeugt — lies einfach, was einige der weltbesten Musiker, unter ihnen Sting und der Coldplay-Sänger Chris Martin, über ihren eigenen Hörverlust zu sagen haben und darüber, wie sie ihr Gehör bei Konzerten schützen.

Plan B

Der britische Künstler Plan B, auch als Ben Drew bekannt, ist ein kreatives Multitalent: Er ist ein erfolgreicher Hip-Hopper, Schauspieler, Schriftsteller, Regisseur und seit kurzem Vater. Seine kreative Karriere ist vor allem deshalb so beeindruckend, weil er gerade einmal Anfang 30 ist.
Sein Gehör jedoch hat darunter gelitten — Plan B hat mittlerweile einen Tinnitus, den er als laut und schrill beschreibt.
„Anfangs dachte ich, das wären Züge, die an meinem Haus vorbeirasen, schliesslich wohne ich nahe an einer Bahnstrecke“, so der Künstler. „Ich wandte mich an einen Spezialisten für Ohrenheilkunde, da ich das Klingeln einfach nicht los wurde. Ich wusste nicht, was es war, aber dann sagte man mir, dass es sich um einen Tinnitus handle.“
Jetzt trägt er im Bett einen speziellen Gehörschutz, der das Geräusch unterbindet. „Es besteht gar kein Zweifel daran, dass der Tinnitus dadurch entstanden ist, dass ich jahrelang auf der Bühne sehr lauter Musik ausgesetzt war. Wenn du viel Musik hörst, Musik produzierst oder live auftrittst, solltest du dabei immer einen Gehörschutz tragen. Du bist schliesslich nicht Superman, und dein Gehör ist wichtig!“

Eric Clapton

Eric Clapton ist laut der Musikzeitschrift Rolling Stone einer der besten Gitarrist überhaupt, als einziger Musiker wurde er dreifach in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen und zählt so zu den angesehensten Künstlern unserer Zeit.
Leider ist Eric Clapton, wie so viele andere Musiker auch, von Tinnitus betroffen. Wie er selbst sagt, haben wohl einige Faktoren dazu beigetragen, unbestritten ist jedoch, dass er bei Live-Konzerten und im Studio regelmässig hohen Lautstärken ausgesetzt war. Mister Slowhand, wie er auch genannt wird, drehte im Studio die Regler gerne weit auf und setzte sich über Beschwerden seiner Bandmitglieder bezüglich zu hoher Lautstärke einfach hinweg.
Connect Hearing erklärte er: „Es war meine eigene Schuld — ich war verantwortungslos und dachte, nichts könne mir etwas anhaben … immerhin ist es in letzter Zeit etwas besser geworden.“

Chris Martin

Die siebenfachen Grammy-Gewinner der Band Coldplay sind fast allen ein Begriff, nicht zuletzt wegen ihrer wunderbaren Texte und einprägsamen Melodien. Ihr britischer Lead-Sänger Chris Martin erlangte mit der Veröffentlichung des ersten Albums der Band im Jahr 2000 Berühmtheit, was dazu führte, dass sein Privatleben immer stärker in die Öffentlichkeit geriet. Was Sie allerdings möglicherweise nicht über ihn wissen: Seit mehr als einem Jahrzehnt ist er von Tinnitus betroffen.
Der Daily Mail erzählte er: „Leider kümmert man sich erst dann um seine Ohren, wenn sie Probleme bereiten. Seit mehr als zehn Jahren habe ich jetzt einen Tinnitus, und seit ich angefangen habe, meine Ohren zu schützen, ist er – toi, toi, toi – nicht schlimmer geworden. Ich wünschte nur, ich hätte früher damit angefangen. Jetzt verwenden wir in der Band immer individuell angefertigte Ohrstöpsel mit Filter, um unsere Ohren zu schützen.“
Dieser Rockstar schützt aber nicht nur seine eigenen Ohren, sondern geht noch einen Schritt weiter: Er sorgt dafür, dass seine beiden Kinder immer einen Gehörschutz tragen, wenn sie lauter Musik ausgesetzt sind.

Sting

Als 16-facher Grammy-Gewinner blickt Sting auf eine sehr erfüllte musikalische Karriere als Solist und als Mitglied von The Police zurück. Allerdings hat der erfolgreiche Künstler von seiner Karriere mehr zurückbehalten als ein paar goldene Schallplatten: Er ist von einer lärmbedingten Hörminderung betroffen.
Um andere für das Problem zu sensibilisieren und bei ihnen einen Hörverlust zu verhindern, engagiert sich Sting als Botschafter der Hear the World Foundation. Ausserdem arbeitet er mit einem Krankenhaus für Augen- und HNO-Heilkunde, dem New York Eye and Ear Infirmary zusammen, um das Bewusstsein für Hörverlust zu schärfen, und lieh diesem dabei sogar seine Stimme für einen TV-Spot zum Thema „Ich hoffe, dass ich zusammen mit der New York Eye and Ear Infirmary die Leute daran erinnern können, wie wichtig es ist, sein Gehör zu schützen“, so Sting.

Paul Stanley

Paul Stanley ist eines der Gründungsmitglieder der US-amerikanischen Hardrock-Band KISS, sein Hörverlust besteht aber von Geburt an: Er wurde mit einer Mikrotie, einer Fehlbildung des Aussenohrs, geboren. Stanley wuchs jedoch in einer Familie auf, in der Musik zum Alltag gehörte, und entwickelte eine Liebe zu den Rockklassikern. So war es wenig erstaunlich, dass er sich entschloss, Musiker zu werden.
Aufgrund der Fehlbildung hört er nur auf dem linken Ohr und verwendet schon seit langem Gehörschütze, um sein verbleibendes Hörvermögen zu bewahren. 2011 erzählte er der New York Daily News: „Wenn ich laut Musik hören möchte, trage ich unter meinen Kopfhörern Ohrstöpsel. So kann ich mein Gehirn immer noch schön durchblasen, jedoch ohne mein Gehör in Mitleidenschaft zu ziehen.“
Stanley kooperiert mit der House Research Group, um Teenager dazu zu bewegen, ihr Gehör zu schützen. „Ich glaube, junge Leute sind sich nicht bewusst, dass man sein Gehör nicht einfach wiedererlangt, wenn man es erst einmal verloren hat. Ebenso wenig sind sie sich bewusst, dass es einfache Möglichkeiten gibt, zu verhindern, dass es überhaupt so weit kommt“, erklärte er der Daily News.